Gelebte Gemeinschaft Elli – Schafsbesuch im Grossraum Stuttgart

Bei unserem letzten Treffen erhielten wir, von einer Schafshalterin, eine Einladung ihre Tiere zu besuchen. Bei unserer Ankunft haben wir zuerst das Gehege der Hühner und zwar der Zwerghühner und Miniaturhühner, besucht. (Siehe Fotos, Infos und Links dazu). Zwei Laufenten gibt es in dieser Hühnergemeinschaft auch.

Zum Vergrößern die Fotos bitte Anklicken !

Das Sebright ist ein Huhn und gehört zur Untergruppe der Zwerghühner. Während die meisten Zwerghühner lediglich kleinere Varianten von größeren Rassen sind, handelt es sich bei den Sebrights um „echte“ Zwerge. Der Reiz dieser Hühner liegt gerade in der Größe und dem sozialen Verhalten. Ihre Keckheit, ihre Neugierde und ihr Mut sind für den außenstehenden Betrachter oft erheiternd und unerwartet. Obwohl diese Rasse kaum wirtschaftlichen Nutzen hat, siehe Körper- und Eiergröße, halten viele diese kleinen geselligen Tiere.

Die Sebright-Hühner sind um eine um 1800 von Sir John Sebright in England gezüchtete Zwerghuhnrasse.

Legeleistung: Sebright-Hühner legen bis zu 80 Eier im Jahr. Die Eierschalenfarbe ist weiß-creme. Die Eier sind im Durchschnitt 25 – 30 gr. schwer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sebright

Die Zwerg-Wyandotte ist ein Zwerghuhn, das in den USA aus der Wyandotte erzüchtet wurde. Von dort aus trat es einen Siegeszug auch durch Europa an und zählt in Deutschland zu den beliebtesten und verbreitetsten Zwerghuhnrassen.

Verhalten und Haltung: Den Tieren wird eine ruhige und elegante Behäbigkeit nachgesagt. Entsprechend zutraulich sind sie und damit auch besonders für Anfänger bzw. Jugendliche oder Kinder geeignet. Sie sind robust, fliegen kaum und kommen mit wenig Platz aus. Die Hennen sind gute Glucken, die ihre Küken verlässlich führen. Da sie oft und dauerhaft in Brutstimmung geraten, muss ihnen in dieser Zeit verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden, damit ihre Brütigkeit den Gesundheitszustand der Henne auf Dauer nicht beeinträchtigt.

Nutzeigenschaften: Zwerg-Wyandotten gelten als ausgesprochen wirtschaftlich.[6] Ihre Legeleistung beläuft sich auf durchschnittliche 160 Eier pro Jahr von mindestens 40 g. Als besonders frühreif gilt der silberfarbig-gebänderte Farbenschlag, dessen Vertreterinnen schon mit viereinhalb Monaten zu legen beginnen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zwerg-Wyandotte

Die Laufente oder Indische Laufente, auch Flaschenente genannt, ist eine von der Stockente (Anas platyrhynchos) abstammende Entenrasse. Sie gehört zu den Pinguinenten. Die nur teilweise flugfähige Laufente wurde um 1850 von Südostasien nach Europa eingeführt und dann vor allem in England gezüchtet. Die Laufente, die mit steil nach oben gerichtetem Hals läuft, hat einen langen schlanken Körper. Sie hat einen lebhaften Charakter, ist sehr aufmerksam und agil.

In Europa werden Laufenten häufig in Gärten gehalten, da sie mit Vorliebe Schnecken und Schneckeneier vertilgen. In Asien wurden die auf Legeleistung gezüchteten Tiere in erster Linie als Eierlieferanten gehalten. Legeleistungen von mehr als 150 Eiern pro Jahr sind auch bei reiner Gartenhaltung keine Seltenheit. Die Eier sind meist etwas größer als Hühnereier und haben einen größeren Eidotter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Laufente

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Besuch der Schafe auf der Weide:

Nach den Hühnern besuchten wir die Schafe auf der Weide. Wir wurden mit Brot ausgestattet und so sind sie uns schnell näher gekommen. Sie waren sehr neugierig und wollten auch, je nach Persönlichkeit, gestreichelt werden. Besonders lieben sie es, wenn man sie unter den Ohren, seitlich der Backe krault. Dort wo sie selbst nicht hinkommen. Im Gesicht möchten sie nicht berührt werden. Ein Schaf hat auch meine Ganzkörpermassage bei ihm sehr genossen. 🙂 Nach der Fütterung überprüften sie immer wieder, ob wir wirklich kein Brot mehr für sie hatten. 🙂 Eine von uns hat dabei erstaunt festgestellt, daß sie das Stillen ihrer Bedürfnisse auch über ein bischen Zwicken, einfordern können.

Circa gegen 17.00 Uhr – 18.00 Uhr ist es Zeit für die Schafe in den Stall zurückzukehren. Wir übernahmen das Füllen der Wassereimer, das Befüllen der Schafsraufe mit Hafer und Gitter mit Gras.

Danach wurden die Hühner mit einem „Gack-gack-gack-gaack“-Ruf in ihr Gehege reingelockt. Wichtig ist dabei zu zählen, ob auch wirklich alle Hühner (weiß, braun und schwarzfarbig) innen angekommen sind. Wenn ein Huhn fehlt und es sich draußen nicht gut versteckt hat, kann es über Nacht schnell vom Fuchs geholt werden.

Den Schafen beim Fressen zuzuschauen entspannt und vermittelt, in diesem kleinerem Stall, ein sehr friedliches und familiäres Bild. Jedes Schaf hat seinen persönlichen Namen und hört auch darauf. Sie werden einzeln zum Melken herausgerufen. Und laufen dann eigenständig den kurzen Weg bis zum erhöhten Melkstand und steigen über die Schräge hinauf. Die Schafe schätzen dabei eine ruhige Atmosphäre. Sehr ängstliche Schafe dürfen bei dem Tauschgeschäft „Hafer gegen Milch“ erst anfangen zu fressen und dann werden sie gemolken. Die Schafshalterin erzählte uns, daß sie beim Fressen keine Angst haben und aufnahmebereit sind um z.B. etwas zu Lernen oder gemolken zu werden.

Die jungen Schafe, die anfangen Milch zu geben, werden an diesen Vorgang erst langsam gewöhnt. Wenn sie aus der Herde, die ihnen Sicherheit vermittelt, herausgeführt werden, können sie, je nach Persönlichkeit des Schafes, große Angst bekommen. Deshalb muß hier langsam, achtsam und geduldig vorgegangen werden. Mit einer Schüssel voll Hafer gefüllt, werden sie ein paar Schritte in Richtung Melkstand gelockt. Die Schüssel wird abgesetzt und sie dürfen fressen. Und so geht es weiter bis sie oben am Melkstand angekommen sind. Die kleine Schräge hinaufzusteigen ist nochmal eine besondere Herausforderung für sie.

(Diese Fotos lassen sich nicht vergrößern !)

Jedes Schaf gibt circa einen halben Liter Milch pro Melkgang. Sie werden morgens und abends gemolken. Da die Schafsmilch sehr fetthaltig ist, kann aus ein Liter Milch circa 250 gr. Käse gewonnen werden. Am Ende des Melkvorgangs wird leicht mit der Faust, die die Zitze umschließt, ans Euter gestupst. Das machen Lämmer, um noch mehr Milch zu bekommen. Das sorgt dafür, dass die restliche Milch abfliessen und gemolken werden kann. Sonst können schmerzhafte Euterentzündungen und Verhärtungen entstehen. Die kleinen Lämmer entscheiden sich beim Trinken für eine Seite, also linke oder rechte Zitze. Und bleiben bei dieser Gewohnheit. Hier im Stall dürfen die Lämmer für 10 – 12 Wochen Milch von ihrer Schafsmutter „saufen“. Dann wird die Milch abgesetzt.

Ungefähr eine halbe Stunde nach der Geburt stehen die Lämmer auf und versuchen zu trinken. Die erste Milch heisst Kolostral- oder Biestmilch. Sie ist gelblich und dickflüssig. Sie enthält lebenswichtige Antikörper gegen verschiedene Schafkrankheiten.

Das Ostfriesische Milchschaf ist eine grossgewachsenes Schaf mit guter Milchleistung. Es ist sehr aufmerksam und zutraulich. Es gibt zwei Farbschläge: Weiss und schwarzbraun. Aber es werden vorwiegend weisse Tiere gezüchtet.

  • Altböcke wiegen 110 kg  bis 130 kg 
  • Mutterschafe wiegen 70 bis 100 kg
  • Geburtsgewicht ca. 4,5 kg bis 5,5 kg

Milchleistung: Schafmilch hat ein feines Aroma und ist leicht verdaulich. sie ist mit 5 – 6 % Fett und 4-5 % Eiweiss gehaltvoller als Kuhmilch.

  • 300 – 600 Liter Milch pro Jahr
  • nach der Geburt 2,5 – 4 Liter Milch pro Tag
  • Sommer bis Herbst 1 – 1,5 Liter Milch pro Tag

Fruchtbarkeit: Ostfriesische Milchschafe gebären im Januar bis März ihre Lämmer. Die Tragzeit beträgt ca. 145 Tage.

  • mehrheitlich Zwillingsgeburten, häufiger Drillinge als Einlinge
  • erste Lammung mit 12 – 14 Monaten

Wolle: Die Milchschafe werden zwei mal jährlich geschoren. Wollertrag: 5 – 7 kg Wolle pro Jahr

http://www.ofm.ch/ostfriesisches%20milchschaf/milchschafe.htm

Unser Dank galt der Schafshalterin, die uns wunderbar begleitet hat: Mit einfachen, sehr gut nachvollziehbaren Erklärungen, Beispielen und spannenden Hinweisen, sind wir in die Hühner- und Schafswelt eingetaucht und haben, als „Stadtmenschen“ mit Naturbezug, einen Einblick erhalten. Sehr gerne habe ich bei der praktischen Arbeit mitgeholfen.

© Elli (Elke Strohmaier)

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Fotografie

Leben in der Gemeinschaft

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