Die wilde Möhre – Bedeutung für die Insekten

Im Hochsommer gehört die Wilde Möhre zu den auffälligsten und häufigsten Blumen am Wegesrand. Bei Insekten ist die Möhre sehr beliebt. Wildbienen, Blattwespen, Wanzen, Käfer und Fliegen aller Art besuchen die Blüten. Und sie ist eine der Lieblingspflanzen der Raupen des wunderschönen Schwalbenschwanzes.

Dabei wirbt die Wilde Möhre mit einem pfiffigen Trick, sie täuscht nämlich bereits vorhandene Kundschaft vor. Inmitten der vielen kleinen weißen Teilblüten, aus der die Dolde besteht, befindet sich eine lila bis schwarz gefärbte Blüte, die daher „Mohrenblüte“ genannt wird. Durch sie bekam die Wilde Möhre ihren Namen.

Die Wilde Möhre ist eine der vermutlich drei Stammpflanzen unserer heutigen Kultur-Möhren. Neben der hiesigen Art kreuzten die Menschen schon in der Antike afghanische und mediterrane Möhrenarten ein. Im 18. Jahrhundert entstanden schließlich die bekannten orangefarbenen Möhren, die es nach den Tomaten bis auf Platz zwei der Gemüsehitliste gebracht haben. Ihr auffälliger Farbstoff, das Carotin, ist verantwortlich für den vor allem in Süddeutschland gebräuchlichen Namen „Karotte“. Anderenorts werden sie auch als Gelbe Rüben, Mohrrüben oder Wurzeln bezeichnet.

Die Wurzel unserer Wilden Möhre – wissenschaftlich Daucus carotaist weiß und ebenfalls genießbar. „Man sollte aber nur die einjährigen Wildmöhren essen, die Wurzeln der blühenden Pflanzen sind ziemlich scharf und auch holzig“, weiß Sönke Hofmann zu berichten.

Doch wie hilft dieser kleine schwarze Punkt der Pflanze bei der erfolgreichen Vermehrung ? Jeder kennt das Phänomen: Bleibt vor einem Schaufenster jemand interessiert stehen, bildet sich schnell eine Gruppe, die ansonsten achtlos vorüber gegangen wäre. Die kleine dunkle Blüte wird im Vorbeifliegen als Insekt wahrgenommen und signalisiert interessierte Kundschaft. „Gerade im Hochsommer, wenn alles blüht, ist das ein kleiner evolutiver Vorteil gegen die übrige weiße Konkurrenz am Wegesrand“, so Hofmann.

Vor und nach der Blüte rollt sich die Dolde wie ein Vogelnest zusammen. Dieses weitere typische Erkennungsmerkmal sollte vor Verwechselungen mit dem giftigen Schierling oder der Hundspetersilie schützen.

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Bildquelle: Elli

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